Stadtmuseum Erlangen ein reizvolles Barockgebäude

Das Erlanger Stadtmuseum erfreut sich einer in jeder Hinsicht bewundernswerten Unterkunft, nämlich dem alten historischen Barockgebäudes des Altstädter Rathauses, das von 1733 bis 1740 entstand. Vor etwa dreißig Jahren, genauer von 1989 bis 1993 verwandte die Stadt große Sorgfalt darauf, das Gebäude grundlegend zu renovieren. Auch wurde die Grundausstellungsfläche auf etwa einen Quadratkilometer erweitert.

Die barocke Gestaltung war eine Erscheinung der Kulturgeschichte zu Mitte und Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Barock, das heißt überbordende Prachtentfaltung. Der Begriff kommt eigentlich aus dem Portugiesischen und ist die Bezeichnung für eine schiefrundige oder zumindest merkwürdige Perle gewesen. Das Zeitalter des Barocks, das sich übrigens in Früh- und Spätbarock teilt, brachte äußerst schwellende Formen hervor, wie man an vielen Kirchen und Gebäuden aus der Zeit um siebzehnhundert bis etwa siebzehnhundertachtzig unschwer erkennen kann.

Das Innere des in diesem eindrucksvollen Gebäude untergebrachten Museums steht dem prachtvollen Äußeren jedoch um Nichts nach. Zahlreiche Sonderausstellungen, aber selbstverständlich zuerst die in einer Schausammlung sehr aufwendig dargestellte Stadtgeschichte Erlangens, begeistern den Zuschauer. Das Museum setzt sich mit Themenschwerpunkten wie Kultur- und Zeitgeschichte, Medizingeschichte und bildender Kunst auseinander. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die museumspädagogische Begleitung gesetzt. Neben den zahlreichen Sonderausstellungen bietet das Museum natürlich Gruppenführungen an, der große Innenhof dient im Sommer als Schauplatz für Feste und Events.

Neben den spezifisch erlangerischen Ausstellungsbeiträgen existiert natürlich noch umfangreiches Dokumentationsmaterial über die historische Entwicklung im fränkischen Raum, der hugenottischen Vorfahren und deren traditionelle Handwerke. Archäologische Funde aus der Hallstattzeit und Gegenstände des täglichen Gebrauchs über die Jahrhunderte geben Aufschluss über ländliche und bürgerliche Wohnkultur.

Foto: Georg Pöhlein, Uni-Erlangen.de